Kompetenz und Wirkung durch Betonung

Stelle dir vor du darfst bald einen Vortrag über ein Thema halten, mit dem du dich sehr gut auskennst. Du weißt, dass deine Expertise auf diesem Gebiet riesig ist und du brennst dafür.
Hast du dennoch in der Vergangenheit schonmal die Erfahrung gemacht, dass, trotz deiner hohen Fachkompetenz und deiner akribischen Vorbereitung auf den Vortrag, die Zuhörer*innen nach einer Zeit unaufmerksam werden, dir unangenehme Fragen stellen, dich unterbrechen und dir dadurch das Gefühl geben, dass du gar nicht der/die Expert*in auf diesem Gebiet bist?
Woran das liegen kann und wie du zukünftig Abhilfe schaffst, erfährst du in diesem Artikel.


Die Magie der Betonung – Deine Botschaft wirkt

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass die Betonung einer der wichtigsten Bausteine ist, wenn du einen Vortrag halten musst. Denn nur wenn du richtig betonst, präsentierst du das Thema interessant und so, dass die Zuhörer*innen den Inhalt verstehen können. Dein wertvoller Inhalt wird nach außen transportiert und kommt an! Außerdem fesselst du sie dadurch, so dass sie dir gespannt bis zum Ende zuhören. Du wirst nicht unterbrochen und das Publikum tauscht sich danach interessiert aus.

Was ist eigentlich „Betonung“?


Zur Betonung, in der Linguistik sprechen wir von „Prosodie„, gehören:
Wortakzent, Tonhöhe, Lautstärke und Rhythmus (Sprechgeschwindigkeit und Pausensetzung).
All diese prosodischen Merkmale sind dafür verantwortlich, dass Sprache wirkt. Dass du mit deinem Inhalt das Publikum erreichst.
Wenn du diese Parameter beherrscht und sie richtig einsetzt, wirst du garantiert nicht unterbrochen und bei deiner nächsten Präsentation bleiben die Zuhörer*innen gespannt dabei.
Kling nach einer Menge, die es zu beachten gilt, oder? Ich verspreche dir:
Mit einer gezielten Analyse deiner Sprechmelodie und dazu passenden Übungen kannst auch Du lernen richtig zu betonen und dies in Zukunft bei Gesprächen oder Vorträgen effizient einsetzen.



Wie betonst du richtig?

Wie sagt man so schön? Viele Wege führen nach Rom.
So ist es auch bei diesem Thema und das kommt dir im Training sehr zugute.
Um eine „gute“ und vor allem zu dir und deinem Thema passende Sprechmelodie zu erhalten, ist nicht nur die Sprechtechnik entscheidend. Auch über deine Intention, Körperhaltung, deine Atmung, einer tragfähigen, klaren Stimme und einer ansprechenden Körpersprache (Mimik, Gestik, Blickkontakt) bringst du Lebendigkeit in dein Sprechen und betonst besser. Wichtig ist, dass die Betonung natürlich ist und zu DIR passt.



Ein kleines Experiment

Stell´ dir vor du sitzt mit ein paar lieben Menschen zusammen und eure Lieblingsmannschaft gewinnt ein wichtiges Spiel. Ihr freut euch, jubelt und ruft: „Jaaaaa!“, „Jippiiiii!“, „Juhuuu!“
Rufst du dies mit gebeugter Körperhaltung, mit gesenktem Kopf, mit leiser Stimme und ohne deine Arme nach oben zu reißen? Nein? Ich verrate dir warum nicht: Weil Emotionen und Intentionen dahinter stecken. Und genau die sind es, die du brauchst, um interessant zu sprechen und der Situation angemessen zu betonen. So zeigst du dein Thema und deine Kompetenz! Und genau das brauchst du, um begeisternd vorzutragen.

Richtiges Betonen begeistert die Zuhörer*innen

6 Tipps für richtiges Betonen und lebendiges Sprechen:

  1. Mach dir vor deiner nächsten Präsentation bewusst WER dir zuhört und welche BOTSCHAFT du übermitteln möchtest (Intention)
  2. Nimm eine aufrechte, leicht nach vorne geneigte Körperhaltung ein
  3. Achte auf eine stimmförderliche Atmung
  4. Verschränke deine Arme und Hände nicht (Körpersprache)
  5. Sprich unwichtige Inhalte schneller und leiser, wichtige Inhalte lauter und langsamer (Sprechtempo und Lautstärke)
  6. Setze bewusst Pausen – Pausen sind das wichtigste prosodische Mittel!


Zu guter Letzt: Strahle Kompetenz, Leidenschaft und Begeisterung aus

Wie du gelesen hast, ist die Sprechmelodie ein großer und facettenreicher Bereich.
Betonung funktioniert zum Einen auf technischer Ebene (Stimme mal hoch, mal runter, lauter, leiser, schneller, langsamer, lange Pausen, kurze Pausen…). Zum Anderen kannst du durch das geschulte und richtige Einsetzen deiner Atmung, Intention, Körperhaltung und Körpersprache optimal betonen und so mehr Vitalität, Kompetenz und Persönlichkeit ausstrahlen. Und das ganz authentisch und zu deinem Thema und deiner Passion passend. Das ist das Entscheidende und führt zum Erfolg. Egal, ob im nächsten Meeting, bei einer Präsentation oder beim Referat. Trau dich!