Schritt für Schritt zu selbstbewusstem Auftreten

Stellen Sie sich vor: Es klingelt an der Tür. Sie öffnen einem unerwarteten Besucher und sagen: „Oh hallo, kommen Sie doch herein“. Ihr nonverbaler Ausruck zeigt: „Eigentlich passt es mir im Moment überhaupt nicht“. Diese nonverbale Botschaft wird von Ihrem Besucher sofort richtig verstanden und interpretiert. Seine Reaktion könnte also lauten: „Nein nein, ich wollte nicht rein kommen…“. Er wendet sich ab.

„Wir sprechen mit unserem Stimmorgan
aber wir reden mit unserem ganzen Körper
Abercombie

In jeder Situation entscheiden Sie bereits innerhalb der ersten Sekunden, ob Ihr Gegenüber ehrlich, kompetent oder sympatisch ist. Ob Sie auf einer Wellenlänge sind oder nicht. Diese non-verbalen Signale werden neben den Sprachlichen permament ausgesendet. Ihr Inhalt wird also durch die Körpersprache beeinflusst. Positiv daran ist, dass Sie durch Ihre Körperhaltung und -sprache dem Inhalt mehr Gewicht geben und damit überzeugender auftreten. Denn zu einer überzeugenden Präsentation gehört nicht nur ein guter Inhalt, sondern vor allem eine stimmige Körpersprache.

Körpersprachliche Faktoren

Haltung und Auftreten

„Wie soll ich denn nur vorne stehen?“ „Was mache ich mit meinen Händen?“
Schwitzen, erröten des Gesichts, hibbeliges Wippen, Herzklopfen… sind Signale, die unser Körper bei Aufregung aussendet. Das hängt mit unserem vegetativen Nervensystem zusammen, genauer gesagt mit dem Sympatikus. Dieser führt unseren Körper in Stresssituationen zu einer hohen Leistungsbereitschaft und steigert die Herztätigkeit, die Durchblutung uvm. Dies ist ein positiver Effekt, den Sie sich zu Nutze machen sollen. Denn eine hohe Leistungsbereitschaft führt zu mehr Konzentration, einer höheren Körperspannung und damit zu einer höheren Präsenz. 
Es ist wichtig bei Vorträgen oder Präsentationen eine Körperhaltung mit einer mittleren Spannung einzunehmen. Haltungen, die zu Verspannungen führen sollten Sie vermeiden. Dies sind zum Beispiel das Hochziehen der Schultern, das Festhalten am Pult oder Schreibtisch, das Vergraben oder Verschränken der Hände etc.
Also:
> Stehen Sie mit beiden Beinen fest am Boden
> Die Schultern hängen locker nach unten
> Der Oberkörper ist aufrecht
> Der Kopf ist gerade: „Stirn bieten“
> Die Arme hängen zu Beginn seitlich neben dem Körper.

Gestik und Mimik

Das „Reden mit den Händen“ hängt eng mit dem Grad der Muskelspannung zusammen. Vor allem die Art der Gestik, also die Größe der Bewegung ist entscheidend.
In der Öffentlichkeit neigen wir aufgrund der Anspannung dazu, unsere Gestik klein zu halten oder zu unterdrücken. Dadurch wird jedoch einerseits Ihr Denken erschwert und andererseits das überzeugende Sprechen. Folgende Phänomene können auftreten, wenn Sie Ihre Gestik reduzieren:
Sie versprechen sich häufiger
der Satzbau wird komplizierter
der gedankliche Faden reißt ab
sie bleiben häufiger „stecken“.
Die Mimik ist in hohem Maße abhängig von Ihrer Emotion. Angst, Enttäuschung oder Freude zeigen Sie sofort in Ihrem Gesichtsausdruck. Sie zeigen Ihre innere Stellungnahme, Zustimmung oder Abneigung. Der nonverbale Gesichtsausdruck ist dem Verbalen häufig voraus.
Also:

> Lösen Sie Ihre Arme und Hände
> Lächeln Sie
> Winkeln Sie die Ellenbogen bei einem Vortrag an, so dass Gestik entstehen kann. Achten Sie auf große, ruhige Bewegungen mit den Händen.

Blickkontakt

Eine Sache möchte ich vorweg nehmen: Für die Häufigkeit, Länge und Dauer des Blickkontaktes gibt es keine festen Regeln. Aber: Fehlender Blickkontakt fällt nur auf, weil er nicht vorhanden ist. Schauen Sie also Ihren Gesprächspartner an!
Blickkontakt wirkt Wunder. Sie steuern damit den Gesprächsverlauf und die Aufmerksamkeit. Sie können zum Beispiel bei Verkaufsgesprächen das eigene Sprechen intensivieren oder sogar Feedback geben. Eine Untersuchung aus dem Jahre 1968 von „Kleck und Nuessle“ zeigte, dass Personen, die zu 80% Ihren Partner beim Sprechen anschauen, selbstbewusster wirken.
Wenn Sie vor größerem Publikum sprechen spielt Blickkontakt ebenso eine große Rolle. Wechseln Sie vor größeren Gruppen ab und konzetrieren Sie sich auf einige wenige Zu
schauer. Dies wirkt persönlicher und sicherer als einen flüchtigen Kontakt zu allen.
Also:

> Nehmen Sie Blickkontakt mit dem Publikum oder Ihrem Gegenüber auf
> Wenden Sie den Blick beim Sprechen nicht ab

> Durch Blickkontakt wirken Sie interessiert, selbstbewusst und freundlich.

Die Arbeit an der Körperhaltung und -sprache ist sehr wichtig!
In meinen Trainings analysiere ich, welche Eigenschaften der Körpersprache Sie mitbringen. Wir erarbeiten gemeinsam eine natürliche und auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte nonverbale Kommunikation. Ich trainiere keine festen Gesten oder unnatürlichen Haltungen ein. Jeder Mensch ist individuell und Sie können nur authentisch und überzeugend sein, wenn die Körperhaltung zu Ihnen und Ihren Anforderungen passt. Kontaktieren Sie mich gerne.

Für ein selbstbewusstes Auftreten sollten Sie folgende acht körpersprachliche Faktoren berücksichtigen:

  1. Stabiler Stand
  2. Schultern hängen lassen
  3. Arme hängen seitlich neben dem Körper
  4. aufrechter Oberkörper
  5. Gestik zulassen
  6. Bewegungen mit den Händen groß, ausladend und ruhig
  7. Blickkontakt aufnehmen
  8. Lächeln