Sechs Tipps für die Kommunikation in Videokonferenzen

In diesem Artikel erfahren Sie was Sie in Videokonferenzen beachten müssen, um gut anzukommen. Wie Sie Körpersprache, Haltung, Stimme und Artikulation einsetzen damit Sie zu Wort kommen und sich in wichtigen Gesprächen durchsetzen.
Sie erfahren außerdem, welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten.

Tipps und Übungen

1. Körperhaltung

Die Körperhaltung spielt eine sehr wichtige Rolle im Online Meeting. Nur wenn Sie die richtige Haltung eingenommen haben werden Sie wahrgenommen!
Aber wie geht die „richtige Haltung“?
Ich rate all meinen Klienten: „Stellen Sie sich hin, wenn Sie die Möglichkeit haben“. Denn wenn Sie stehen strahlen Sie automatisch mehr Präsenz aus. Sie ermöglichen dadurch mehr Gestik (siehe Punkt 3), was Ihren Inhalt unterstreicht und Sie authentischer und selbstbewusster wirken lässt. Außerdem sind sie selbst aktiver und wacher. Achten Sie aber unbedingt auch im Stehen darauf, dass Sie frontal in die Kamera blicken (Punkt 5).
Wenn Sie Ihre Videokonferenzen jedoch im Sitzen abhalten, setzen Sie sich aufrecht auf das vordere Drittel des Stuhles. Nur wer aufrecht sitzt und sich nicht anlehnt, wird gesehen und gehört. Außerdem wird ihre Stimme durch die aufrechte Körperhaltung lauter, klangvoller und belastungsfähiger! Beachten Sie aber, dass Sie Ihren Oberkörper gerade halten und nicht zu weit nach vorne zur Kamera neigen.

2. Klare Aussprache

Sind Sie nach einem längeren call heiser oder fühlt sich Ihre Stimme angestrengt an?
Dies kann an einer zu hohen Sprechlautstärke liegen. Kopfhörer schirmen Umgebungsgeräusche ab (noise cancelling) und dadurch können wir unsere Lautstärke nicht mehr kontrollieren.
Damit Sie gehört werden, sollten Sie selbstverständlich auf eine gute Tontechnik achten und Umgebungsgeräusche unterdrücken.
Um gut verstanden zu werden braucht es aber keine Lautstärke, sondern Sprechtechnik! Sie sollten deutlich artikulieren.
Die aus meiner Sicht wichtigsten Faktoren für eine deutliche Aussprache sind die Kieferöffnung und die Aussprache.
Folgende Übungen helfen Ihnen dabei, diese Faktoren zu trainieren:

  1. Achten Sie auf eine ausreichende Kieferöffnung. Sprechen Sie den nachfolgenden Satz und öffnen Sie beim Vokal /a/ den Mund weit:
    Als Anna abends aß, aß Anna abends Ananas„.

  2. Sprechen Sie beim folgenden Zungenbrecher die harten Konsonanten (p, t, k) deutlich aus:
    Der kleine plappernde Kaplan klebt poppige peppige Pappplakate an die klappernde Kapellwand„.

Kontaktieren Sie mich gerne für weitere Übungen und Tipps zur Verbesserung der Deutlichkeit beim Sprechen.

3. Körpersprache (Gestik und Mimik)

Verschränken Sie Ihre Arme nicht und verstecken Sie diese auf keinen Fall unter dem Tisch. Die Körpersprache in Videokonferenzen wird oft unterschätzt. Doch genau hier ist sie unabdingbar!
Viele Schulungen und Webinare werden inzwischen online angeboten. Damit Ihre ZuschauerInnen und ZuhörerInnen Ihnen folgen können, sind nicht nur die Technik und die Präsentation entscheidend. Wichtig ist der Einsatz von Gestik und Mimik. Damit fesseln Sie Ihre ZuschauerInnen und können anschaulich präsentieren, damit Ihr geplanter Inhalt ankommt und Ihre ZuhörerInnen gespannt dabei bleiben. Wie in Punkt 1 beschrieben, fällt es Ihnen im Stehen am leichtesten zu gestikulieren. Lassen Sie die Arme zu Beginn seitlich hängen, winkeln Sie schließlich die Ellenbogen an oder legen Sie Ihre Hände auf den Tisch.
Wichtig: Die Oberarme dürfen nicht am Oberkörper kleben!
Gestik macht man nicht – man hat sie!
Ihr Inhalt bekommt dadurch mehr Gewicht und Sie wirken authentischer.
Lächeln Sie. Dadurch wirken Sie interessiert, offen und freundlich!

4. Aufwärmübungen

Damit Sie nach einer Videokonferenz oder einem Webinar nicht heiser sind und sie gut verstanden werden, sollten Sie Ihre Stimme und Ihre Sprechwerkzeuge aufwärmen und nicht zu laut sprechen. Sie finden alle Übungen und Tipps dazu in meinem Blogbeitrag „Aufwärmübungen vor dem Sprechen“.

5. Blickkontakt

Ich höre oft die Frage: „Wo soll ich hinschauen wenn ich mit jemandem im Videocall bin?“ Gewöhnen Sie sich grundsätzlich an möglichst oft IN die Kamera zu schauen. Wenn Sie sprechen ist dies selbstverständlich besonders wichtig. Aber auch wenn Ihr Gegenüber spricht. Dadurch fühlt sich Ihr Gesprächspartner ernst genommen. Damit Sie den Blickkontakt leichter halten können, müssen Sie Ihre Kamera unbedingt frontal vor Ihr Gesicht stellen.
Kleben Sie einen kleinen Pfeil oder ein Erinnerungszettelchen direkt neben Ihre Kamera, damit Sie oft daran erinnert werden frontal hineinzuschauen. Seien Sie mit Ihrer Kamera auf „Augenhöhe“. Steht die Kamera zu weit unten, wirken Sie unattraktiv und arrogant. Steht Ihre Kamera zu hoch, wirken Sie nicht selbstbewusst, da Ihr Gegenüber Sie von „oben herab“ anschaut.

6. Beleuchtung

Grundsätzlich gilt: Lieber zu viel Licht als zu wenig!
Das Licht sollte immer vor Ihrem Gesicht platziert sein. Schauen Sie, dass das Tageslicht von vorne durch das Fenster hinein scheint. Ansonsten stellen Sie eine Lampe auf, die frontal, etwa 30 cm über Ihnen montiert ist. Achten Sie auf weiches Licht, damit keine harten Schatten entstehen.


Diese Fehler sollten Sie in Videokonferenzen unbedingt vermeiden

  • Blick auf den Bildschirm statt in die Kamera
  • der Oberkörper ist nach vorne zur Kamera geneigt
  • die Kamera ist nicht frontal vor dem Gesicht ausgerichtet
  • Beleuchtung von hinten statt von vorne
  • lautes Sprechen statt deutliche Aussprache
  • „Kaltstart“ statt „Warm-Up“
  • die Arme sind verschränkt
  • sitzen statt stehen
  • zu wenig trinken
  • kein Lächeln

Ich hoffe, dass Ihnen diese Kommunikationstipps geholfen haben.
Falls Sie Fragen dazu haben, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf. Ansonsten wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei Ihrem nächsten Online-Meeting!