Können Sie Ihrem Gegenüber folgen, wenn er viel zu leise spricht, nuschelt oder die Stimme kratzt? Sich ständig räuspert oder hustet? Nein? Ich auch nicht!
Ich habe für Sie ein kurzes und effektives Trainingsprogramm zusammengestellt. Damit sind Sie stimmlich und artikulatorisch gut auf Ihre nächste Präsentation oder Vorlesung vorbereitet. Je häufiger Sie diese Übungen durchführen, desto klarer, lauter und belastbarer wird Ihre Stimme und Sie werden besser verstanden. Dies sorgt dafür, dass Ihnen Ihre Zuhörer gespannt folgen und den Inhalt gut aufnehmen können.
Die Stimme und die Artikulationsorgane werden von über 100 Muskeln gesteuert. Diese wollen trainiert werden. So wie alle anderen Muskeln im Körper auch. Daher ist es vor längerem Sprechen zwingend notwendig, dass Sie Ihre Stimme und Sprechwerkzeuge aufwärmen. Dazu helfen Ihnen die folgenden Übungen:
Fünf effektive Übungen
Übung 1: Äpfel pflücken
Stellen Sie sich vor: Vor Ihnen steht ein großer Apfelbaum mit wunderschönen roten Äpfeln, die sie pflücken wollen.
Stellen Sie sich aufrecht hin. Ihre Beine stehen hüftbreit am Boden. Der Oberkörper ist gerade. Strecken Sie Ihren rechten Arm über Ihren Kopf nach links zum Himmel. Ihr Blick folgt der Hand, mit der Sie ganz weit oben den Apfel vom Baum pflücken. Stellen Sie sich gerne auf Ihre Zehenspitzen, damit Sie den höchsten Apfel erreichen. Führen Sie die Hand nach unten und legen Sie den Apfel in einen imaginären Korb rechts neben Ihnen. Dasselbe machen Sie mit Ihrem linken Arm auf Ihre rechte Seite. Wiederholen Sie jede Seite drei Mal.
Übung 2: Kerze auspusten
Setzen Sie sich aufrecht hin. Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch, die andere Hand auf Ihren Brustkorb. Schließen Sie die Augen und spüren Sie der Bewegung nach. Stellen Sie sich folgende Fragen:
In welcher Hand spüren Sie mehr? Ist die Bewegung groß oder klein? Fließt die Atmung schnell oder langsam? Atmen Sie nun durch die Nase ein und durch den Mund auf ein langes /fffff/ aus. Wiederholen Sie dies fünf Mal.
Übung 3: Der Mundakrobat
Öffnen Sie den Mund weit aber locker. Zählen Sie mit Ihrer Zunge Ihre Zähne indem Sie diese nacheinander mit der Zungenspitze berühren. Der Kiefer bleibt dabei geöffnet. Beginnen Sie oben rechts beim letzten Zahn und bewegen Sie Ihre Zunge langsam nach links. Tippen Sie jeden Zahn einzeln an. Wiederholen Sie den Vorgang unten.
Übung 4: Gähnen
Stellen Sie sich aufrecht hin. Legen Sie Ihre Hände auf die Wangen an Ihr Kiefergelenk und streichen Sie langsam und sanft nach unten Richtung Unterkiefer. Dabei öffnen Sie Ihren Mund und atmen hörbar ein. Lassen Sie Ihren Kiefer für etwa 3 Sekunden geöffnet und halten Sie die Luft an. Atmen Sie nun hörbar aus (wie wenn Sie gähnen) und schließen Sie Ihren Mund wieder. Wiederholen Sie diese Übung fünf Mal. Wenn Sie dabei automatisch gähnen müssen haben Sie alles richtig gemacht! Diese Übung können Sie auch ohne Auflegen Ihrer Hände durchführen.
Übung 5: Genussvoll kauen
Auf einem Tisch liegt ein roter Äpfel, den Sie gerade eben gepflückt haben. Sie greifen Ihn, beißen ab und kauen genüsslich. Machen Sie große aber weiche und sanfte Kaubewegungen mit locker geschlossenen Lippen. Summen Sie dazu genüsslich auf „mmmmmh“. Der Ton ist ganz weich und genussvoll.
Tipp
Integrieren Sie diese Übungen gleich in Ihren Alltag. Überlegen Sie sich dazu eine Situation die jeden Tag auftritt: Zum Beispiel jeden Morgen nach dem Aufstehen, vor dem Zähneputzen, in der Mittagspause usw.
Der Vorteil dieser Übungen ist, dass Sie keinerlei Hilfsmittel dafür benötigen.
Je öfter Sie die Übungen durchführen, desto routinierter werden Sie!
Falls Sie Fragen zu den Übungen haben oder Hilfe benötigen kontaktieren Sie mich gerne. Ansonsten wünsche ich Ihnen eine kraftvolle Stimme und gespannte ZuhörerInnen!